Nun
wurde am 9. Febr. 1944 Wolfgang geboren. Eure
Mutter war zu Hause und ich war wieder bei Euch und pflegte Mutter und Baby.
Nach 14 Tagen war die Taufe in der
evangelischen Kirche in Beuthen (heute
Plac Klasztorny 1, Beuthen
(In
einem neuen Fenster öffnen ) .
Tante
Maria
war als Patin anwesend, Onkel Herbert
war im Krieg, Eingeschriebene Paten waren Onkel Willy
Wilde - Bason aus Hameln und seine Frau Mechthild.
Onkel Karl Kunisch
und Tante Frieda
kamen auch zu Besuch, da sie
gerade in der Nähe von Beuthen in Myslowitz bei ihrem Sohn Werner und Familie
weilten.
Nun
begann der Krieg seine Schatten weiter in das Land zu werfen. Die Flugzeuge
kamen, nachdem ihre Bomben schon viele Städte in Westdeutschland verwüstet
hatten. Nur gab es oft schon Fliegeralarm in Beuthen und die Menschen mußten
in die Keller und Bunker flüchten. Auch Euere Eltern mußten mit Euch kleinen
Kindern des Nachts und auch am Tage im Keller bleiben bis die Gefahr
vorüber war.
Da Euer Vater 1944 im Sommer noch einmal Ferien hatte,
kamen sie mit Euch 3 Kindern zu. uns nach Wünschelburg und da er zur Zeit
als Prüfer tätig war, mußte er viel unterwegs sein. Da Euere Mutter mit Euch
Kleinen in Beuthen nicht allein und 3 Treppen in den Keller dauernd wandern
sollte. so bliebt ihr alle zunächst bei uns daheim. Eure Mutter fuhr einige
Male nach Beuthen und holte Wäsche und einige Federbetten und Kleidung.
November wurde Euer Vater nach Kattowitz versetzt und war einige Zeit allein
in der Wohnung bis nach dem Weihnachtsurlaub Ihr alle wieder zurückfahren
solltet.
Aber es kam anderer! Es herrschte eine furchtbare Kälte und
der kleine Wolfgang war sehr krank. So wurde beschlossen die Rückreise bis
Febr.45 zu verschieben, da Euer guter Vater Geburtstag hat. Am 30. Dez. 1944
reiste Euer Vater wieder von Wünschelburg ab.
